Links barrierefrei darstellen und auszeichnen

Links gehören seit jeher zu den Grundpfeilern im Internet. Sie verknüpfen die verschiedenen Unterseiten einer Website miteinander oder leiten auf externe Websites weiter. Sie knüpfen das sprichwörtliche Netz, aus dem das klassische Internet heute besteht und ist nach wie vor das tragende Element für Suchmaschinen bei der Seitenindexierung. Im Bereich der Barrierefreiheit gibt es zusätzlich einige Anforderungen, wie ein Link aussehen und funktionieren muss. Hierbei geht es einerseits um die Darstellung, andererseits aber auch um die Auszeichnung.

Links (und damit sind auch Buttons gemeint) innerhalb eines Inhaltsbereiches unterliegen im Sinne der Barrierefreiheit einigen Vorgaben und dürfen keineswegs so frei gehandhabt werden, wie es auf manchen Websites den Schein hat.

Grundsätzlich gilt: Links müssen sich deutlich vom restlichen Inhalt einer Website unterscheiden. Ursprünglich wurde zu dieser deutlichen Erkennung eines Links die Unterstreichung eingeführt. Diese hat bis heute Bestand und jeder weiß bei einem unterstrichenen Text im Web sofort, dass es sich um einen Link handelt.

Im Laufe der Zeit wurde nicht selten auf die Unterstreichung zugunsten einer anderen Textfarbe verzichtet. Genau hiermit ist aber Vorsicht geboten. Wie auch beim allgemeinen Umgang mit Farben und Farbkontrasten kann es für Menschen mit Farbsehschwächen hierbei zu massiven Problemen kommen. Ein Link ist für sie mitunter gar nicht mehr als solcher zu erkennen. Er darf also nicht ausschließlich über die Farbe als solcher erkennbar sein. Aus diesem Grund sollen Links stets über zwei verschiedene Erkennungsmerkmale verfügen. Die standardmäßige Unterstreichung bietet sich deshalb also sehr gut an. Denkbar und in der Praxis oft angewendet ist auch ein zusätzliches Symbol vor oder nach dem Link.

Neben den Anforderungen zum Aussehen müssen Links zusätzlich einer detaillierten Auszeichnung unterliegen. Demnach müssen Linktexte eindeutig und aussagekräftig formuliert sein. Kontextfreie Linkbezeichungen sind zu vermeiden, beispielsweise:

  • „Hier“
  • „Mehr lesen“
  • „Jetzt anmelden“

Besser wäre in diesem Fall etwas wie:

  • „Hier klicken für mehr Informationen zum Thema X“
  • „Beitrag X lesen“
  • „Jetzt für X anmelden“

Die klassischen Weiterlesen-Links für Blogbeiträge, die WordPress standardmäßig anbietet, sind also tatsächlich ein Negativbeispiel und in ihrer Grundform nicht barrierefrei. In seltenen Fällen gibt es keine Alternativen oder die Möglichkeit eine generische Wortwahl zu ändern. Dann ist darauf zu achten, dass durch Überschriften oder Beschreibungen zumindest ein entsprechender Kontext vorhanden ist.

Zusätzlich gibt es das Link-Attribut title, welches für eine detaillierte Beschreibung des Links verwendet werden kann.

Linkziele

Sollte sich der Link in einem neuen Fenster öffnen, so muss der Nutzer darüber informiert werden. Andernfalls kann es zu Verwirrung kommen, wenn unerwartet die aktuelle Website verlassen wird. Dies ist ebenfalls durch das Link-Attribut title möglich. Der Hinweis kann beispielsweise lauten: „Im neuen Fenster: Startseite der verlinkten Website“.

Bilder, die über einen Link verfügen, müssen ebenfalls eine Link-Beschreibung im Alternativtext enthalten, beispielsweise: „Link: Zu meinem neuen Artikel“.

Werden Dateien zum Download angeboten (z.B. PDF-Dateien), muss ein Hinweis auf das Dateiformat erfolgen. Dies kann am einfachsten ebenfalls aussagekräftig in der Linkbeschreibung passieren.

Weitere Möglichkeiten sind die Verwendung des Attributs title, eines Icons (PDF-Icon mit entsprechendem Alternativtext) oder im Notfall wieder ein entsprechender Kontext (eindeutige Überschrift oder Beschreibungstext).

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